FLIEGENDES AUTO

Gerne stellen wir uns den klugen Kritiken unserer Leser, wenn wir uns mit der Ausarbeitung eines Projekts eines "fliegenden Autos" beschäftigen, eine echte Stilübung, die wir uns so vorstellen:

Zuerst einmal müssen wir eine Auswahl unter den Zielen je nach technischer und wirtschaftlicher Realisierbarkeit treffen.

Man braucht:

  • ein Fahrzeug mit min. 4 Plätzen und Gepäck (min.77 kg x 4 + 40 kg)

  • vernünftige Ausmaße, um sich in das amerikanische Straßennetz zu integrieren. Der europäische Markt für solche Mehrzweckfahrzeuge ist fast null

  • ein Fahrzeug, das nicht viel breiter als ein Hummer ist, und auch nicht viel länger als eine amerikanische Limousine, d.h. 2,197 Meter breit und max. 6 Meter lang

  • ein Preis/Leistungsverhältnis, das die Erwartungen potentieller Kunden erfüllt.

Man muss aber auch Folgendes beachten:

  • Aus Gründen der Zuverlässigkeit, Unkompliziertheit und Kosten muss die Motorisierung nicht nur von der zuständigen amerikanischen Behärde zugelassen sein, sondern auch ihre Qualität bei vielfachen und verschiedensten Einsätzen unter Beweis stellen. Der Kraftstoff muss sparsam im Verbrauch sein und leicht zu handhaben, zudem soll er keine schwierigen Vorsichtsmaßnahmen bei der Handhabung erfordern, wie bestimmte Kraftstoffe für Raketen.

  • Die Verwendung von Propellern oder Flugblättern, selbst wenn sie einfahrbar sind, entspricht nicht den Sicherheitsbedingungen für einen Einsatz im Straßenverkehr, da dort jegliche spitzen Elemente untersagt sind. Dies würde das Antriebssystem zu sehr verkomplizieren und dabei die Pannenanfälligkeit erhähen. Das System muss von Anfang an zuverlässig sein.

  • Die min. Reichweite muss es zulassen, die Ostküste mit der Westküste der Vereinigten Staaten zu verbinden, bei Vorderwind und mit einem Kraftstoff-Sicherheitspuffer von 45 Minuten.

  • Der Antriebs- und Installationswirkungsgrad muss hoch sein, damit nicht die Reichweite oder die Kosten/Stunde Flug oder Fahrt darunter leiden.

  • Die Straßenlage muss min. dem amerikanischer Durchschnittswagen entsprechen. Dies lässt einen großen Handlungsspielraum.

Unser Projekt, das wir "Flying Car" nennen werden, kännte sich in Form eines Zweitriebwerks darstellen (ein echtes zweimotoriges Fahrzeug, d.h. es kann phasenweise mit einem Motor fliegen), um die Motoren in eine Zelle (Karosserie) mit Auftriebskärper (lifting body) optimal zu integrieren. Ohne VTOL oder ADAV-Fähigkeit kännen die energetischen Leistungen durch seine hohe aber Unterschallfluggeschwindigkeit der Antriebe maximiert werden. Dadurch käme ein gutes Preis/Leistungsverhältnis zustande.
Der ausgewählte Pfeilflügel mit variabler Geometrie kännte sich leicht in das Fahrgestell des Fahrzeugs integrieren lassen und scheint perfekt mit den gewählten Geschwindigkeiten und Motoren kompatibel zu sein. Das "Flying Car" wäre sehr sicher, denn es würde zwei Motoren und unter anderem wenige komplizierte elektronische Steuersysteme.

Einfachheit ist ein Synonym für Zuverlässigkeit, aber auch für Sicherheit. Das gesetzte Ziel "maximale Sicherheit" führte zur Auswahl von erprobten Konfigurationen, der Fahrer und seine Passagiere müssen sich nicht mit den Anfangsschwierigkeiten herumschlagen. Das Achsaggregat wäre nicht dreirädrig, sondern es würde über 4 Räder verfügen, die an den vier Ecken einer Raute angeordnet wären. Diese Besonderheit würde mit einigen Änderungen seinen Einsatz in der Luft ermäglichen, um die großen Einfallswinkel beim Start zu sichern, die ein Deltaflügel braucht. Mit diesem Flügel kännte auf ein horizontales Leitwerk verzichtet und somit Platz, Gewicht, Kosten usw. gespart werden, da ja die Tiefenfunktion den Hähenrudern (Querruder, welche die Tiefenfunktion durch Steuermischung wie bei der Mirage 2000 übernimmt) zufallen würde. So kännte die Verwirklichung des "Flying Car" wie auf nebenstehender Abbildung aussehen.

Man kann also ohne Weiteres feststellen, dass die erfolgreiche Entwicklung eines Automobils, ob es nun fliegt oder nicht, einen außergewähnlichen Personal- und Materialaufwand erfordert, wenn man gute Verkaufszahlen schreiben will. Der rasende Fortschritt der Technik und ihre Anwendung in der Automobilindustrie geben uns einen schnellen Rhythmus vor, bei dem es mitzuhalten gilt, wenn man nicht aus dem Rennen sein will. Mit dem aktuellen Wissen und dem Stand der verfügbaren Technik kännen diejenigen, die beschlossen haben, mit diesem Fortschritt mitzuhalten, Kunst und Funktionalität auf kohärente Art und Weise in einem innovativen Automobilkonzept zu verbinden.

Copyright ©Omer Brans - february 1999 - © Brans studio - july 2001