STRASSENVERKEHRSSICHERHEIT
EINFÜHRUNG
Die Gründe
für die Unsicherheit im StraBenverkehr sind selbstverständlich
zahlreich, sonst würde sich dieses Problem in dieser Form nicht stellen
und wäre schon geläst. Nur eine um-fassende und genaue Untersuchung
der Unfallursachen kann zu erfolgreichen Läsungen führen. Eine einzige
Ursache sowie eine einzige vereinfachende Läsung sind von vornherein
auszu-schlieBen. Sie entsprechen weder der Komplexität des Menschen
noch der technischen Ent-wicklung des Transportwesens. Die Wunderläsung
kommt weder in der Wirklichkeit noch in einem vernunftorientierten Geist
vor.
Die
Parameter, die EinfluB auf den StraBenverkehr ausüben, kännen in
sieben groBe Bereiche unterteilt werden:
1. Der Autofahrer
2. Die unterschiedlichen Kulturen
3. Das Fahrzeug
4. Das Wetter
5. Das StraBennetz
6. Die gesetzlichen Vorgaben
7. Der Einsatz der Polizei
Wir
werden uns im Folgenden nur mit einigen dieser Parameter beschäftigen,
indem wir be-stimmte Unfallvorgänge aufzeigen, um die Hauptursachen zu
bestimmen. So wird man best-mäglichst auf jede von ihnen einwirken kännen.
Und selbst wenn dies nur in einem geringen MaBe vor sich geht, so ermäglicht
die Bündelung dieser MaBnahmen eine Verbesserung der Verkehrssicherheit,
die wir uns alle wünschen.
Viel früher
in die Entstehungskette eingreifen
Es
erschien uns notwendig , die Gesamtheit der Unfallursachen
herauszuarbeiten, die zum Aus-läser eines Unfalls werden, und zwar so
früh wie mäglich in der Entstehungskette. Dabei soll nicht nur auf das
letzte Glied der Kette eingewirkt werden, wie es zum Beispiel Alkohol-,
Geschwindigkeitskontrollen, etc. machen (Ç Die Unfallverhütung
der letzten Minute È). Denn wenn man an diesem Punkt angekommen
ist, ist es fast schon zu spät, und es ist nicht mäglich, einen
Beamten hinter jeden Autofahrer zu setzen. Es gilt daher, indem man weit
zurückgeht, genau die Phänomene zu benennen, die zur Entstehung des
Unfalls geführt haben.
Mit
diesem Ziel vor Augen haben wir 24
Ursachen herausgearbeitet, die unmittelbar mit der Unsicherheit im
StraBenverkehr verbunden sind, und zu deren Behebung wir einige Vorschläge
hinzugefügt haben.
DER AUTOFAHRER
1. Die Ausbildung zum Führerschein
Sie
erscheint uns sehr unzureichend zu sein, was die Vorbereitung auf
zahlreiche Situationen angeht, in die der Autofahrer früher oder später
mit seinem Fahrzeug geraten kann:
- Fahren auf Glatteis oder Schnee
- Hochgeschwindigkeitsfahren auf Rennstrecken
- eine Simulation von Aquaplaning
- Kenntnisse in Aerodynamik und der Veränderung des
Kraftauftriebs
je nach Geschwindigkeit
Hinzugefügt
werden sollten:
- ein Basisverständnis der Faktoren, die auf die SraBenlage
einwirken
- mittelmäBige Kenntnisse in Mechanik und Wartung (bisher keine
praktischen
Übungen auf diesen Gebieten)
Das
aktuelle Ausbildungsprogramm des zukünftigen Autofahrers beinhaltet
noch zu wenig Fahr-stunden, damit dieser aufmerksam, aber auch entspannt,
am Steuer sitzen kann. Darüber hinaus fühlt sich der neue Autofahrer
einige Monate nach Erwerb des Führerscheins sicher und über-schätzt
seine Fähigkeiten. Dieses in der Luftfahrt bekannte Phänomen
wiederholt sich regel-mäBig in der Laufbahn eines Piloten und tritt
nach einer bestimmten Anzahl von Flugstunden zu Tage. Dies vollzieht
sich bei allen Piloten und trifft gleichermaBen mit Zwischen- und Unfällen
zu-sammen. In unserem Fall geht es nun darum, die RegelmäBigkeit, die
Zyklusse für den Auto-fahrer zu bestimmen, damit dieser kurz vor Beginn
eines neuen Zyklus, eine Überprüfung in Form eines Vorwarnsystems
vornimmt.
Wenn wir
den Vergleich mit der Luftfahrt anstellen, so stellen wir fest, dass
dort das geringste Versagen zur sofortigen Katastrophe führt, und dass
die zu unserer Sicherheit notwendigen Mittel gefunden worden sind. In
der Tat verfolgt die Ausbildung in der Luftfahrt das Ziel, alle
Flugphasen zu beherrschen, aber auch die Flugmechanik, die gesetzliche
Reglementierung, die Wetterkunde und die Navigation unter anderem. So
versteht und kennt man die Maschine, die man fliegt, und kann in aller
Ruhe Fortschritte machen. Theorie- oder Praxisteile (wie Start, Fliegen
bei Sturm, Hähenflug, ect.....) bei Seite zu lassen steht nicht zur
Debatte. Für einen Auto- fahrer sollte es nicht anders sein. Deshalb
erscheint es uns logisch und sinnvoll, einen auf den Gegenstand
ausgerichteten Unterricht zu erteilen, den man benutzen muss. Dieser
Grundsatz wird allerdings in den meisten Betriebsbereichen berücksichtigt,
aber in einem weit geringeren MaBe in der Autofahrerei!
Eine
umfangreichere, erneuerte und dem Automobil von heute angepasste
Ausbildung müsste erarbeitet werden, um die bestehende abzuläsen. Dies
alles sollte mit einer Auforderung an die Fahrschulen vervollständigt
werden, eine Überprüfung beim
Autofahrer einige Monate nach Bestehen des Führerscheins durchzuführen.
So kännten diese noch relativ unerfahrenen Auto-fahrer sich über ihre
Erfahrungen austauschen, diese gemeinsam analysieren und nicht ratlos
bleiben angesichts der Schwierigkeiten, die man im Strassenverkehr
antrifft. Dies stellt eine Lernbegleitung in der Lernphase dar, die
selbstverständlich nicht mit dem Erhalt des Führer-scheins aufhärt.
2.Psychologie
Eine
geringe Kenntnis von sich und den Mitmenschen, sowohl was das
gesellschaftliche Ver-halten als auch die menschliche Physiologie angeht,
trägt nicht dazu bei, die Reaktionen des anderen vorauszusehen und auf
Gefahren vorbereitet zu sein. Aus diesem Grund erscheint es uns
notwendig, dass ein Psychologe Basiskenntnisse den zukünftigen
Autofahrern vermittelt.
3. Selbsteinschätzung
AuBerdem
birgt die fehlerhafte Selbsteinschätzung und Selbstkontrolle des
Fahrers aufgrund nicht vorhandener Erfahrungen oder Autoanästhesie häufig
folgenschwere Gefahren. Müdigkeit, Alkhol, Drogen, usw. ...
rufen im menschlichen Gehirn, abgesehen von einer verringerten
Seh-fähigkeit und einem beeinträchtigten Reaktionsfähigkeit, eine
Verminderung der geistigen Fähigkeiten im Hinblick auf analytische
Reflexion hervor, obwohl doch gerade dieses Gehirn seinen eigenen
Zustand einschätzen wird. In gewisser Weise sind die inneren
Warnvorrichtungen betäubt, so dass das Urteilsvermägen verfälscht ist
und folglich eine Überschätzung der eigenen Fähigkeiten eintritt.
Wird diese Überschätzung mit einer schlechten Wetterlage und einer
fehlen-den Fahrerfahrung gekoppelt, so führt dies zu unfallträchtigen
Bedingungen. Anzeichen dieses Zustandes von Autoanästhesie kännen
jedoch aufgrund eines Lernprozesses vom Fahrer erkannt werden, die er so
ganz bewuBt nutzbringend für die Sicherheit aller einsetzen kann. Aber
manchmal sind diese Anzeichen nicht so leicht erkennbar, denn sie hängen
von der jeweiligen Situation und dem jeweiligen Menschentyp ab. Man müBte
deshalb im Fahrzeug über einen einfach zu Hand habenden und objektiven
Apparat verfügen, um die eigene Müdigkeit sowie sein Reaktionsvermägen
zu testen. Das direkt abrufbare Testergebnis wäre klar und eindeutig,
ohne dass es weiterer Analysen durch den Autofahrer bedürfte.
4. Gesundheit und Versagen des
Nervensystems
Die regelmäBige
Einnahme von verschiedenen Drogen in
groBer Menge z.B. Alkohol rufen früher oder später eine
unwiderrufliche Degenerierung des Nervensystems hervor. Auch wenn man
nicht unter unmittelbarem EinfluB dieser Drogen steht und nur eine
bestimmte Aufnahme-grenze in der Vergangenheit überschritten hat, so
ist das Erkennen der Phänomene die zum Autofahren gehären, nicht mehr
dasselbe. Das langsamer gewordene, manchmal nicht mehr vor-handene
Denkvermägen macht das Autofahren unmäglich, denn eine Koordinierung
der Reflexe sowie schnelle Entscheidungen sind unabdingbar. Auch wenn
der Autofahrer nicht mehr unter Drogeneinwirkung steht und er einem ganz
normal vorkommt, wird er sich in einer unvorher-sehbaren Situationen
wahrscheinlich irrationell verhalten. AuBerdem wird dieser Fahrer,
solange er sich nicht einer Entziehungskur unterzogen hat, zu jeder Zeit
wieder zu seiner Droge greifen kännen. So wird er gesetzliche
Regelungen, für die Verständnis und Wille unabdingbar sind, nicht
beachten, denn das Eigentümliche der Droge besteht darin, eine
gedankliche und kärper-liche Leere zu erzeugen und insbesondere den
Willen auszuschalten. Kein Gesetz wäre in diesem Augenblick imstande,
ihn zu beeinflussen.
Um die
gefährlichsten und unverantwortlichsten Fälle zu identifizieren,
erscheint uns ein Blut-test, die beste Läsung zu sein. Dieser kann z.B.
aufgrund einer quantitativen Untersuchung (Vermehrung der Gamma GT, der
Triglyceriden und der Erythrozyten) eine regelmäBige und starke
Alkoholeinnahme nachweisen.
Ein äuBerst
positiver Aspekt für die Verhütung von Verkehrsunfällen bestände
darin, eine Reihe über Drogen und ihre Auswirkungen auf das
Fahrverhalten in das Ausbildungsprogramm zum Führerschein aufzunehmen.
Medizinische Kenntnisse in Physiologie und den Folgen der Müdig-keit
auf das Autofahren wären gefragt.
5. Konfrontation mit den Gefahren
Um dem
Autofahrer die Mäglichkeit zu geben, sich mit den schlimmsten
Situationen zu kon-frontieren und ein globales Verständnis für das
Problemfeld Ç Sicherheit È zu bekommen, sollten in dieser
Ausbildung folgende Orte aufgesucht werden:
- Crashcenter, um ein weniger verstandesmäBiges als ein
anschaulichesVerstehen zu
erlangen
- Krankenhäuser; dort sollten Gespräche mit Behinderten und
Unfallopfern geführt
werden.
GewiB
kann dieses sich sehr frühe BewuBtwerden nur einen sehr wirkungsvollen,
abschrek-kenden Effekt haben.
6. Die Ungleichheit der Autofahrer
Wir
haben uns angeschickt, das Problem der Verkehrsscherheit auf allgemeine
und relati-vistische Weise zu erärtern. Alle Autofahrer besitzen nämlich
nicht die gleichen Fähigkeiten, Kompetenzen, Kenntnisse oder kärperliche
Konstitution.AuBerdem unterscheiden sich die Fahrstile und geben auf
eine gewisse Art die Persänlichkeit eines jeden Autofahrers wieder. In
diesem Zusammenhang ist es verständlich, dass die gesetzliche
Reglementierung eine Art Schutzschild für den den einzelnen darstellt,
aber dass sie keineswegs alle mäglichen Konstel-lationen umfasst. Würde
sie es versuchen, würde sie unanwendbar. Für einige sind 130km/h auf
der Autobahn eine Geschwindigkeitsbegrenzung, die über ihren Mäglichkeiten
liegt; wenn sie sich dieser Grenze nähern, haben sie keinen
Sicherheitspuffer mehr. Für andere liegen 130km/h weit unter ihren Mäglichkeiten.
Manche Autofahrer, die sich ihrer Grenzen bewuBt sind, passen ihren
Fahrstil den zahlreichen Faktoren wie Müdigkeit, Sichtverhältnisse,
Wetter, Gesundheits-zustand, usw....
an. Niemand kann an ihrer Stelle in Kenntnis der Begebenheiten
Entscheidun-gen treffen: z.B. wie lange kännen sie noch am Steuer
sitzen? oder mit welcher Geschwindigkeit kännen sie fahren?, um ohne
Behinderung zum Zielort zu gelangen. Selbst wenn einige Tests es ermäglichen,
so ist es in der Wirklichkeit vollkommen undurchführbar, da zuviele
Faktoren zu beachten sind. Um so mehr, da für jeden einzelnen, die
Fahrzyklusse, die die gräBtmägliche Sicherheit gewähren, verschieden
sind. Für einige Autofahrer ist eine Pause alle zwei Stunden nicht
ausreichend, während sie für andere zuviel ist, und wenn man ihre die
gräBte Sicherheit gewährenden Zyklusse verändert, kommt man in die Nähe
eines Zwischen- oder Unfalls:
- Fahren mit einer Geschwindigkeit, die über den eigenen Fähigkeiten
liegt, ermüdet sehr
schnell den Organismus und führt zu groBer Müdigkeit,
aber
- Fahren mit einer Geschwindigkeit, die unter den Fähigkeiten
liegt, erhäht die Fahrzeit,
führt zu Monotonie, Desinteresse und zum Zwischen- oder
Unfall aus Unachtsamkeit.
Genauso wie
bei hochbegabten Kindern, die sich in einer normalen Schulklasse, wo sie
ihre Fähigkeiten
nicht entwickeln kännen, unter den lernschwachen Schülern befinden.
Von Fachleuten wird anerkannt, dass eine zu leichte Arbeit
Langeweile und Desinteresse
hervorruft; das Gegenteil dessen also, was man bei diesen Schülern
erwarten kännte.
Den Fähigkeiten
eines jeden Fahrers in einem oder anderen Sinne zu widersprechen führt
zur Entstehung von internen Konflikten.
7. Die Ereigniskette
Beim
Auto wie beim Flugzeug liegt der Ursprung der Unfälle in einer
Aufeinanderfolge von Irr-tümern oder Fahrlässigkeiten, an deren Anfang
auf jeden Fall der Mensch steht (auch bei einer mechanischen Panne trägt
der Mensch die Schuld, sei es aufgrund einer im Vorfeld fehlerhaften
Konzeption oder Anfertigung, oder im nachhinein aufgrund einer
schlechten Wartung. Einem Unfall ist immer eine Verkettung von
Ereignissen vorausgegangen, die den Nährboden für einen Unfall
bereitet. Die Aufeinanderfolge von Ereignissen, auch Ç Ereigniskette
Ç genannt, beginnt sehr früh in der Entstehung. Sie kann leicht
unterbrochen werden, vorausgesetzt man kennt ihre Mechanismen. Diese
treten im allgemeinen in einer Situation auf, wo man Ç an
seine Grenzen È gelangt, wo man an der Grenze mehrer
Vorkommnisse arbeitet, z.B. ein Nachtflug bei schlech-ten
Wetterbedingungen, wenig Treibstoff und einem von zwei
Wechselstoffgeneratotren auBer Betrieb. Alle Voraussetzugen für eine
Katastrophe sind vorhanden, und es genügt eines einfachen Ausläsers,
z.B eines kurzen Stromausfalls oder Kurzschluss, um es zu einer solchen
kommen zu lassen, denn der Pilot verfügt über keinen
Sicherheitsspielraum mehr. Eine Landung auf freiem Feld bei Nacht ohne
Beleuchtung birgt die Gefahr zahlreicher Opfer. Eine Flugveränderung
un-ter diesen Bedingungen führt unausweichlich zu einer exponentiellen
Steigerung der Gefahr bis zu dem Moment, wo die Ereignisse sich überschlagen
und der Crash unvermeidlich wird. In ei-ner solchen Situation muss Ç eine
direkte Entscheidung getroffen È werden, in Form einer Kursänderung,
um so früh wie mäglich auf dem nächsten Gelände zu landen. Es bleibt
nur ein sehr begrenzter Handlungsspielraum übrig, aber er existiert,
und allein die Ausbildung und die Erfahrung ermäglichen es, ihn zu
nutzen, um eine solche Situation zu überstehen.
Wir
haben dieses Beispiel wegen seiner auffallenden Ähnlichkeit mit den
StraBenverkehrs-unfällen gewählt, und die Ereigniskette finden wir
immer wieder vor. Man muss dem Autofahrer beibringen, sie
zu erkennen und zu unterbrechen, indem man eine Entscheidung trifft.
DIE VERSCHIEDENEN KULTUREN
8. Man kann die Ziele der Sicherheit mit verschiedenen Mitteln erreichen.
Diese sollten, so weit es mäglich ist, miteinander gekoppelt werden, um
ein bestmägliches Ergebnis zu erzielen. Je-doch tragen die Kulturen und
Mentalitäten einen maBgeblichen Anteil am jeweiligen Verhalten des
Autofahrers und an den Unfällen.
- Die Engländer sind für ihr Fair-play, aber auch für ihr
respektvolles Verhalten
gegenüber dem Mitmenschen bekannt. Ihr Fahrstil sowie ihre
Automobilkonzeptionen
unterstreichen dies.
- Die Deutschen sind wahrscheinlich in der Automobilherstellung
sowie in den Fragen
der Sicherheit und Leistung am weitesten entwickelt. Sie sind
ausreichend diszipliniert,
um über eine gewisse Freiheit im besonderen auf der Autobahn
zu verfügen. Ihre Auto-
mobilkonzepte, die sie entwickelt haben, stellen auf dem Feld der
Ergonomie und der
allgemeinen Konzeption eine solche Erneuerung dar, dass die
Fragen nach der Sicher-
heit schneller und besser beantwortet würden, wenn ihre Läsungsvorschläge
sofort
aufgegriffen würden. In diesem Bereich sind sie uns weit voraus
und werden diese
Vorherrschaft auch in Zukunft durch die Union mit Chrysler noch
weiter ausbauen.
Wenn man
keine Rücksicht auf den anderen nimmt und es an Disziplin fehlen lässt,
sind zwei der wichtigsten Komponenten für die Sicherheit nicht
vorhanden. Die schwierigste Aufgabe be-steht sehr wahrscheinlich darin,
die Mentalitäten zu ändern. Wir halten fest, dass je entwickelter eine
Bevälkerung ist, desto freier ist sie.
DAS FAHRZEUG
9. Antriebsart und Agressivität
Aus
Erfahrung rufen Elektrofahrzeuge weniger Stress beim Fahrer hervor und
sind fast lautlos im Vergleich zu Dieselfahrzeugen oder Benzinern. Diese
produzieren Feuer, Gas, Lärm, Vibra-tion, agressive Gerüche. Es ist
relativ normal, dass der Autofahrer sich diesem Umfeld anpasst.
Gewissermassen besteht eine enge Verbindung zwischen Mensch und Maschine
und ein Infor-mationsaustausch, der über das Unterbewusstsein auf die
Agressivität im Menschen
wirkt. Man ist im allgemeinen mit einer Blume in der Hand weniger
agressiv als mit einem Gewehr. Der Gegenstand beeinflusst das Verhalten.
Aus diesem Grund ist es wichtig, intelligente und Stress abbauende
Fahrzeuge zu bauen, worum wir uns mit dieser erneuernden
Betrachtungsweise der Automobilkonzeption bemühen. Unsere Aufgabe
besteht im übertragenden Sinne darin, dass Ge-wehr in einen Kasten zu
legen und den Kasten unter Glas, um den agressiven Effekt der Waffe zu
neutralisieren. Einige deutsche Forschungsbüros, unter anderem Mercedes
sind sich dieses Aspektes bewuBt und legen daher besonderen Wert auf das
nahe Umfeld des Fahrers: groBer Komfort, ausreichender Raum, gute
ergonomische Ausgestaltung, bestmägliche Isolierung der Geräusche und
Vibrationen.
Wenn wir
diese Analogie weiterspinnen würden, kännte man eine Verbindung
zwischen der Konzeptionsweise nordischer Automobilhersteller und dem
Fahrverhalten herstellen, das sie bei ihren Benutzern hervorrufen, im
Vergleich zu denen der südländischen Länder wie z.B. Italien. Die
Unterschiede im Verhalten und der Automobilherstellung sind sehr
aufschlussreich.
Hier tut
sich nun ein breites Forschungsfeld auf: ein leiseres, besser vom Motor
isolierteres, komfortableres und vor allem ergonomischeres Auto
herzustellen, um die Spannungen zu ver-ringern und um die zum Fahren
notwendige Konzentrationsfähigkeit zu erhähen.
Diese Überlegung
führt uns zur Automobilkonzeption, wo wir eine gewisse Anzahl von
Ano-malien feststellen, die in direkter Weise die Verkehrssicherheit
beeinträchtigen.
10. Struktureller Widerstand
Wirkliche
Gefahrenzonen im Autoinnenraum werden bei der Konzeption zahlreicher
Fahrzeuge nicht immer berücksichtigt. Um ein konkretes Beispiel zu
geben: der SAAB 900 verfügt serien-mäBig
über eine Umrahmung der Windschutzscheibe und um den Autoinnenraum
herum über einen rährenfärmigen Sicherheitsbogen, wie man ihn bei
Rennwagen vorfindet, aber halt für den normalen Gebrauch. Das Überschlagen
mit einem SAAB 900 hat nicht dieselben
nachhaltigen Wirkungen auf die Gesundheit wie ein Überschlagen
bei gleicher Geschwindigkeit mit einem Fahrzeug, das diesen Bogen nicht
besitzt. In dem einen Fall kann man schadlos davonkommen, während man
in dem anderen verletzt oder getätet werden kann. Ist es normal, dass
der Staat für die lückenhafte Konzeption der Automobilhersteller
aufkommt, was die ärztliche Betreuung und die medizinische Versorgung
angeht? Die Kosten für einen solchen Bogen sind nicht gering, aber wenn
einige Hersteller diese Beschränkung akzeptiert haben, warum sind sie
die einzigen?
11. Widerstand der verglasten Oberflächen
Der
Plastikfilm, der den Glimmer (Mika) abgeläst hat und wie ein
Butterbrotbelag im Innern der Windschutzscheibe angelegt ist, um ihr
Zerspringen zu verhindern, ist noch nicht solide genug, um einen
Glasschaden bei einem starken Aufprall zu verhindern. Materialien wie Polycarbonat
oder andere wirksame Antischockfilme ermäglichen, dass Scheiben und
Windschutzscheiben stärkeren Frontalschocks widerstehen, die das bisher
Bekannte bei weitem überschreiten. Das für einige Brillengläser
benutzte Polycarbonat, dessen mechanische Qualitäten bei einem
Autoauf-prall eine Werbung herausstellt, erleidet keinen Schaden bei
einer Entladung von Posten (Che-vrotin)...
12. Die StraBenlage
Die
StraBenlage ist ein entscheidender Faktor zur Vermeidung der Kontrolle
über sein Fahrzeug. Warum wird der Koeffizient des Fahrzeugabtriebes
auf lächerliche Werte begrenzt, während bei einer Notbremse diese
Begrenzung den Bremsweg erhäht oder zum Schleudern führt, wenn nicht
sogar zum Drehen um die eigenen Achse. Wir arbeiten an Vorrichtungen,
die die Abtriebskräfte kanalisieren, um den aerodynamischen Ansatzpunkt
zu verstärken, wenn beim Fahren Bedarf be-steht.
13. Das Bremsen
Einige
Fahrzeuge besitzen ein nur sehr mittelmässiges Bremssystem, um nicht zu
sagen, ein schwach ausgebildetes im Vergleich zu anderen Modellen oder
Marken. Wir haben festgestellt, dass verschiedene Modelle besonders gefährlich
bei Notbremsen sind: eine hohe Reaktionszeit gefolgt von einem schwierig
zu kontrollierendem Blockieren der Räder sind zu notieren. Dies zeugt
von einer ungenügenden Genauigkeit in der Fahrzeugkonzeption.
14. Ausbessern konzeptueller Fehler
Einige
Hersteller benutzen elektronische Mittel, um konzeptuelle Fehler unter
anderem die Strassenlage zu verbessern. Alle diese Vorrichtungen
komplizieren das System Ç Fahrzeug -Auto È, und aufgrund der
Systemvielfalt entsteht die Wahrscheinlichkeit gräBerer Pannen mit noch
gravierenderen Folgen, da diese Systeme auf die StraBenlage einwirken,
also auf die Sicherheit. So einfach wie mäglich zu machen steht auch
stellvertretend für die Sicherheit.
15. Airbags
AuBerdem
wiegen Airbags, regelrechte Rettungsbojen, den Benutzer dieser Systeme (ganz
besonders in einer Werbung mit dem Topmodell Claudia Schiffer)
in Sicherheit vor Unfall-folgen. Zu unserem Erstaunen haben wir
festgestellt, dass einige Autofahrer weniger Vorsicht beim Autofahren
walten lassen. Sie fühlen sich ihrer Sache sicher und nehmen ein erhähtes
Ri-siko zum Schaden der übrigen Autofahrer in Kauf. Es handelt sich
dabei um keinen Einzelfall, und dies lässt uns sehr perplex.
16. Das Blenden
Wir
haben bemerkt, dass nachts das Blenden der Scheinwerfer beim Begegnen
von zwei Fahrzeu-gen zu gräBerer Müdigkeit führt, aber auch zu einem
erhähten Unfallrisiko. Diese Schwierigkeit gilt vor allem bei StraBen
die keine Trennlinie aufweisen. Wir schlagende folgende Läsung vor:
polarisierende Filter anbringen, die fast senkrecht auf die Scheinwerfer
ausgerichtet sind, sowie in der Windschutzscheibe einen zweiten
polarisierenden Filter, der hingegen waagerecht ausge-richtet ist. Das
Kreuzen von 90¡ des Filmtyps (zwischen der Horizontalen und Vertikalen)
ver-hindert jedes Lichtkreuzen. Eine leichte Abwandlung im Vergleich zu
einem 90¡ Kreuzen lässt einen leichten LichtfluB zu.
17. Die Antriebskraft
Die
StraBenlage und das Fahren von Fahrzeugen mit Vorder-, Hinter- oder
Allradantrieb ist nicht dasselbe. Jeder Fall bedarf einer gesonderten
Ausbildung, die bis heute nicht existiert. Der Fah-rer lernt allein und
das Unfallrisiko ist in dieser Zeit erhäht. Ein Unterricht in diesem
Bereich müsste Pflicht sein, um so mehr da beim Fahren auf nasser oder
trockener Fahrbahn die Stras-senlage sich je nach Antriebskraft vällig
verändert: das Fahrzeug mit Hinterantrieb besitzt eine weit bessere
StraBenlage auf trockenem Untergrund als ein Auto mit Vorderantrieb;
andererseits hat das mit Hinterantrieb ausgestattete Fahrzeug eine
ziemlich schlechte StraBenlage auf nasser Fahrbahn im Vergleich zu einem
Wagen mit Vorderantrieb. Auf diesem Gebiet erkennen wir viele Fallen.
Daher erscheint uns eine überarbeitete Führerscheinvorbereitung auch
in diesem Punkt notwendig.
18. Die trügerischen Autos
Das Auto
kann trügerisch sein, denn aufgrund seiner immer leistungstärkeren
Motorisierung, sei-ner Beschleunigung, seiner Wendigkeit, seines
geringen Gewichts und seiner immer häufiger ge-rühmten
Sicherheitssysteme wiegt es den Fahrer in zu groBer Sicherheit. Tatsächlich
ist es weni-ger solide als seine Vorgänger, denn es wird aus
Sparsamkeitsgründen heute mit weniger dickem Blech konzipiert und
einige Fahrzeuge weisen kleinere Dimensionen auf. Dies alles limitiert
die Kraftabsorption bei einem Aufprall und jenseits einer gewissen
Grenze ist der Tod der Beifahrer und des Fahrers vorprogrammiert. Diese
leider allgemeine Tendenz findet sich auch beim SAAB, der doch in Fragen
der Sicherheit das Aushängeschild ist. Die FahrzeuggräBe müBte in der Tat nach seiner Gewichtsmasse und
Geschwindigkeit berechnet werden. Je schneller man fährt, desto länger
muB der Kofferraum und die Motorhaube sein, um soviel Energie wie mäg-lich
aufzufangen und die Anzahl von Ç g È zu begrenzen. Bei einer
Geschwindigkeit von
130 km/h
wird ein kleines Stadtauto mit vollem Tank, Beifahrern und Gepäck in
einem Auffahr-unfall den Rettungsmannschaften wahrscheinlich in
grausamer Form seine Grenzen aufzeigen.
19. Instabilität
Gewisse
Fahrzeuge erweisen sich ab einer bestimmten Geschwindigkeit als instabil.
Dies liegt im allgemeinen am momentanen Ausfall des Fahrwerks. In diesem
Fall erzeugt die Fahrzeug-form anstatt einer Ab- eine Auftriebskraft.
Das Fahrzeug scheint zu schwimmen und
kann selbst bei einer Geschwindigkeit unter 130km/h gefährlich
werden. Andere Fahrzeuge weisen hingegen sogar bei Geschwindigkeiten,
die über den zugelassenen liegen, eine sehr groBe Stabilität auf.
Diese Feststellung führt uns zu folgender Überlegung:
20. Die Ungleichheit der Fahrzeuge
Der
franzäsische Automobilpark zeigt groBe Ungleichheiten auf. Einige
Modelle fahren unter klimatisch schwierigen Bedingungen gefahrlos und
andere sind für das Fahren mit hoher Ge-schwindigkeit besser geeignet.
Aber dies trifft nicht für alle Fahrzeuge zu, und einige, leider
handelt es sich dabei um keine Minderheit, werden in bestimmten
Situationen zu einer regel-rechten Gefahr, z.B. bei nasser Fahrbahn,
Seitenwind, zu hoher Geschwindigkeit, etc. ...
In mindestens einer dieser Situationen stellen diese Fahrzeuge
infolge ihrer Instabilität, ihrer schlechten StraBenlage, ihrer unzulänglichen
Kapazität, Hindernisse zu vermeiden, oder ihrer fehlerhaften
Bremsvorrichtungen, und dies selbst unter normalen Fahrbedingungen, eine
wirk-liche Gefahr dar. Diese Ç preisgünstigen È Autos kännen
neueren oder älteren Datums sein; dafür gibt es keine wirkliche Regel.
Modelle, die älter als 20 Jahre sind, besitzen im Bereich der Dyna-mik
bessere Eigenschaften als einige aktuelle Modelle. Die ganz und gar
notwendige Vereinheit-lichung durch den Ç Service des Mines È
(franzäsische Behärde für die technische Überwach-ung) müBte den
Herstellern die Auflage erteilen, in Form eines Handbuches Angaben über
die Geschwindigkeitsgrenzen und das Verhalten des jeweiligen Fahrzeugs
unter veschiedenen kli-matischen Bedingungen zu machen. Ist der Fahrer
über die wirklichen Fahrqualitäten seines Fahrzeuges informiert, muss
er sich dieser nicht mehr selber und alleine
auf seine Gefahr hin in einer kritischen Situation bewuBt werden.
Es ist selbstverständlich, dass das Fahren bei strämen-dem Regen und
einer Geschwindigkeit von 110km/h für Hinterrad angetriebene Fahrzeuge
im Falle einer Notbremse ein gefährliches Unterfangen darstellt. ABS
und andere elektonische Bremsvorrichtungen stellen in dieser Situation
eine groBe Hilfe dar, aber sie erhähen auch ein wenig den Bremsweg. Ein
erfahrener Autofahrer hat mit demselben Fahrzeug ohne ABS, etc. einen kürzeren
Bremsweg. Andere Fahrzeuge z.B. Allradmodelle verfügen über exzellente
Sicherheitsvorrichtungen, die bei weitem über dem für normale
Fahrbedingungen und zuge-lassenen Geschwindigkeitsbegrenzungen liegen.
Diese Unterschiede der Fahrzeuge finden sich auch bei den Fähigkeiten
der Fahrer wieder.
21. Der LKW und alle seine Gefahren
Die LKWs
tragen groBen Anteil an den Verkehrsunfällen und aufgrund ihrer Schwere
und ihrer Folgen geraten sie oft in die Schlagzeilen. Schlechte Wartung,
Überladung oder eine nicht re-spektierte Fahrdauer führen zu einer
anhaltenden Unsicherheit, und die Angst, einen LKW zu überholen oder
ihm zu begegnen, ist ins kollektive BewuBtsein eingedrungen. AuBerdem
erlaubt die Untermotorisierung einiger LKWs dem Fahrer nicht, eine
konstante Geschwindigkeit zu er-reichen, so dass es untereinander zu
langsamen und gefährlichen Überholmanävern kommt, selbst wenn sie
manchmal verboten sind. Das Verbot läst nicht, wie hätte man es anders
erwar-ten kännen, alle Probleme, und die srafrechtliche Verfolgung
verbessert diesen Zustand anschei-nend nur geringfügig.
Wir kommen zu folgender Überlegung:
1. Eine
Mindestkraft pro Einheitsmasse des LKW bei voller Ladung müBte von den
Herstellern
aufgestellt und reglementiert werden: z.B. ein LKW mit 20 Tonnen
voller Ladung und 450 PS
ergäbe 20.000kg/450PS= 44kg/PS. Eine Mindestgrenze in kg/PS müBte
errechnet werden, da-
mit sich der LKW der Geschwindigkeit und dem Verkehrsfluss
anpassen kann.
2. Die
auf diesem Sektor herrschende Konkurrenz sowie die schwache Wettbewerbsfähigkeit
der franzäsischen Unternehmen lassen die Speditionsinhaber die
Basisregeln der Sicherheit
verletzen. Wenn man diesem Sektor die Mittel gäbe, wettbewerbsfähig
zu sein, bedeutete dies
ein groBer Schritt in Richtung Sicherheit. Dies wird sich
wahrscheinlich nicht ohne Steuer-
erleichterungen z.B. für Treibstoff oder ohne andere
Subventionen erreichen lassen.
3. Der
Ç Huckepackverkehr È (LKW auf Schiene) ist wahrscheinlich
eine intelligente Läsung (sie
existiert in der Schweiz); zudem werden die bestehenden
Strukturen genutzt. Ein angemes-
sener und wettbewerbsfähiger Tarif ist aber Grundvoraussetzung für
den Erfolg dieser Option.
Die
Technik wird uns mit dem vom Fahrer überwachten Autopiloten konkrete Läsungen
brin-gen. Aber bis dahin sollte eine LKW-Konzeption mit Schwerpunkt
Sicherheit und Aerodynamik erarbeitet werden. Bei einem frontalen
Aufprall hat der Fahrer aufgrund des Ç verstümmelten È
Vorderteils des LKW kein wirkliches Schutzschild. Die beim Aufprall
entstandene Kraft wird zum groBen Unglück für den Fahrer von der
Fahrerkabine aufgenommen. Besser erforschte und wirksame Läsungen wie
z.B. einfache Stangen, damit man sich nicht unter einen LKW schieben
kann, müssten wie ein verstärkter Schutzrock alle LKWs umgeben. Der
Privat PKW wird näm-lich zwischen Fahrbahn und LKW-Fahrgestell, das
mehrere Tonnen wiegt, eingeklemmt und so folglich vollkommen platt gedrückt.
Wenn man die bei einem Aufprall mit 90km/h
frei gewor-dene Energie eines 20 Tonners kennt, bleibt einem nur
noch das Beten übrig! Diese entpricht in der Tat einem Aufprall eines
PKWs, der schneller als 400 km/h fährt (ohne die kinetische Ener-gie
der LKW-Reifen dazuzurechnen). Um so gefährlich zu sein wie ein LKW,
bleibt einem Auto-fahrer trotzdem noch ein Spielraum von 270km/h. Im
Fall eines 35 Tonners, dem man häufiger auf der Autobahn begegnet,
entspricht die bei einem Aufprall mit 90km/h frei gewordene Ener-gie
einem PKW-Aufprall mit mehr als 530km/h. Der Spielraum liegt hier bei
400km/h ange-sichts der maximalen Geschwindikeitsbegrenzung auf franzäsischen
Autobahnen!!!
DIE GESETZLICHEN REGELUNGEN
22. Die unmägliche Rückeinwirkung
Die
Methode, die vorsieht, auf ein Ereignis einzugreifen, nachdem es sich
zugetragenen hat, hat nur geringe Erfolgsaussichten. Diese Logik ist
unerbittlich, und es ist notwendig, sie in die neuen Regeln der
StraBenverkehrsordnung miteinzubeziehen. Tatsächlich verfolgen diese
Regeln das Ziel, die Unsicherheit auf den Strassen zu verringern. Aber
dabei greifen sie, von einigen Aus-nahmen abgesehen, vor allem in das
Geschehen ein, nachdem es sich zugetragen hat, indem sie im nachhinein
die Unfälle ahnden, die durch Alkohol am Steuer, Geschwindigkeitsüberschrei-tung
oder Drogeneinnahme, etc. ... verursacht
worden sind. Diese scheinbar gute Methode bringt allerdings nicht die
erhofften Ergebnisse; es scheint daher angebracht zu sein, andere Wege
zu erforschen. AuBerdem ist die abschreckende Wirkung der Strafe für
bestimmte Verge-hen, die vom Autofahrer in gutem Glauben begangen wurden,
null und nichtig, da jener nicht vorhatte, sich eines Vergehens schuldig
zu machen.
23. Eine vernunftsorientierte
Reglementierung
Damit
die Verkehrsregeln beachtet werden, muss der Autofahrer ihre Bedeutung
und ihren Nut-zen, den er aus ihnen ziehen kann, erkennen kännen: was
bringen sie ihm im besonderen für die Sicherheit? Indem er diesem
Grundsatz folgt, wird der Autofahrer, wenn die Regeln willkürlich oder
ganz einfach widersprüchlich sind, sich nicht an sie halten und sie
eigenwillig für unwirk-sam erklären. Die Lücken der Regeln werden vom
Fahrer gesehen und seinerseits wird er sie be- und verurteilen. Eine
ganz normale Reaktion eines vernunftsorientierten Zeitgenossens. Wenn
Sie bemerken, dass jemand Sie belügt, wird es Ihnen in Zukunft schwer
fallen, diesem Men-schen zu vertrauen; selbst wenn er die Wahrheit sagt,
werden Sie zägern und ein Unglück wird vielleicht eintreffen. Ein amüsantes
Beispiel ist der Beitrag eines Nachrichtensprechers, der sich im
wesentlichen wie folgt über die StraBenverkehrsordnung geäuBert hat:
Die Verkehrsregeln werden gräBere Beachtung finden, wenn sie einen Sinn
haben. Dieses Phänomen der
Extrem-situationen kann mit dem einer Pendeluhr oder einer Waage
verglichen werden, die beim Ver-lassen ihrer mittleren Position jeweils
zu den Extrempositionen neigen.
Je mehr
Zwänge ein System, in dem der Mensch gegenwärtig ist, aufweist, desto
stärker sind die Gegenreaktionen, wie wir es, um nur einige Beispiele
zu nennen, währen der Franzäsischen Re-volution oder der
Widerstandsbewegung im Zweiten Weltkrieg gesehen haben. Wir kännen
feststellen, dass diese Gegenreaktionen schlieBlich oft die Oberhand
gewannen. Die Vereinigten Staaten haben sich in eine Sackgasse begeben,
als sie eine so drastische Reglementierung ein-führten, so dass sich
dort disproportionierte Reaktionen von täglicher Extremgewalt
entwickeln, zudem mit einer Verschärfung von Kriminalität und
strafrechtlicher Verfolgung, die sogar Straf-fällige produziert, die
ursprünglich keine waren.
24. Reglementierung und Angleichung
Die
aktuelle Gesetzgebung zielt auf einen Ausgleich, was Geschwindigkeit und
Alkohol am Steuer angeht, in Form eines Mittelweges ab. Wenn wir bei
Beachtung der Verkehrsregeln den ungünstigsten Fall annehmen, bleibt
einem Teil der Autofahrer die Mäglichkeit, die eigene Fahr-kompetenz in
gefährlichen Fahrzeugen zu überschätzen. Wenn wir andererseits den günstigsten
Fall annehmen, befinden wir uns in einer Konstallation mit sehr sicheren
Fahrzeugen, die von hyperkompetenten Fahrern mit gesetzlich festgelegten
Hächstgeschwindigkeiten gefahren wer-den.
Dieses
Beispiel zeigt, dass im ersten Fall die Sicherheit nicht gewährleistet
ist, und dass man ge-neigt wäre, die Gesetzgebung nach unten
anzugleichen, damit der Fahrer in seinen Fähigkeiten nicht überfordert
ist. Um dieses System wirksam werden zu lassen, müBten die
Verkehrsregeln beachtet werden, was unter anderem aus den oben genannten
Gründen (vgl. 23)
konkretermaBen nicht der Fall ist. AuBerdem führt eine Angleichung nach
unten zu einem Blockieren des Ver-kehrs und wird dem Gebrauch des Autos
nicht gerecht, dessen Aufgabe es nämlich ist, den Ver-kehr zu ermäglichen.
Andere Schwierigkeiten werden unmittelbar auftreten, wie z.B. eine
unter-entwickelte Regionalplanung des StraBenverkehrs. Dazu führt eine
einfache Geschwindigkeits-begrenzung in der Tat zu einer Verringerung
der Verkehrskapazitäten, also zu gräBeren Staus, die ihrerseits eine
Erähung der Fahrzeit provozieren, also eine stärkere Müdigkeit,
etc.... und man kommt so in die Nähe kritischer Situationen oder sogar
eines Unfalls. Die Ähnlichkeit mit dem Funktionnieren der Flüssigkeiten
und Gase und der laminaren, turbulenten Strämung ist ziemlich verblüffend
und vielleicht nicht unbedeutend.
Die
Hypergeschwindigkeitsbegrenzungen, wie sie in den Vereinigten Staaten
der Fall sind, füh-ren auch zu einem Verlernen des Autofahrens und zu
Langeweile. Die auferlegten Zwänge sind derart, dass der Autofahrer
sein Fahrzeug nicht mehr richtig fahren kann und seine Reaktionen nicht
kennt; die zum Autofahren notwendigen Kenntnisse (StraBenlage,
Bodenhaftung, usw.) sind ihm durch die tägliche Praxis nicht mehr
vertraut. Er beachtet ganz einfach nur die Ver-kehrsregeln, die es ihm
in einer unvorhergesehenen Situation nicht ermäglichen, seine
Fahr-kompetenzen auszuschäpfen, um einen Unfall zu vermeiden. Denn
dieser Fahrstil stellt eine Unterforderung dar.
Ein
weiterer ganz entscheidender Punkt sind die Verkehrsregeln, die für
normale Situationen ge-dacht sind, während die Situation, die einem
Unfall vorausgeht, nie eine normale Situation ist. Die Verkehrsregeln
sind nämlich nicht aufgestellt worden, um einen Zwischenfall zu
meistern, sondern um so viele Unfälle wie mäglich zu vermeiden. Wenn
die Umstände derart sind, dass man in eine kritische Situation gerät,
in der Gefahr droht, sind diese Regeln unanwendbar. Um zu vermeiden,
dass ein Fahrzeug B groBe Gefahr läuft, einem zweiten Fahrzeug A
frontal hinten aufzufahren, darf letzterer A über eine rote Ampel
fahren (natürlich ohne die allgemeine Sicher-heit zu gefährden), um B
die Fahrbahn frei zu machen! Ein plätzliches Ausbrechen in einer Kur-ve
ist an sich nicht gefährlich: es ist die Reaktion des Fahrers, die
einen Unfall provoziert oder nicht. Gegensteuern, bremsen, beschleunigen,
usw. ... , es gibt zahlreiche Wahlmäglichkeiten und sie lassen sich
nicht improvisieren.
Deswegen
ist es unabdingbar, Regeln zum Kontrollieren eines Zwischenfalls
aufzustellen: das ist das Ausbildungsziel. Der Autofahrer soll lernen,
einen Zwischenfall zu meistern, damit dieser nicht zum Unfall wird. Eine
zu schwerfällige, zu umfangreiche oder zu restriktive Reglemen-tierung
kann den Autofahrer zu einer stärkeren Konzentration auf die
Reglementierung selbst als aufs Fahren anhalten. Man beachtet die
Vorschriften, aber nicht mehr die Sicherheit.
Andererseits
kann im zweiten Fall eine Angleichung nach oben (sehr hohe Limits, die
zum Bei-spiel erhähte Geschwindigkeiten sowie hohen Alkoholgehalt
zulassen) den Fahrer im Glauben lassen, dass er schnell und im
betrunkenen Zustand fahren kann. Dies wäre ein fataler Irrtum.
Die
Anwendung einer gleichen Regel für alle läBt sich nicht unter guten
Bedingungen durch-führen, wenn die Ungleichheit der Personen und
Gegenstände, auf die sie abzielt, zu groB ist. Dies scheint uns im
Automobilbereich der Fall zu sein.
Das
alles einschränkende System der U.S.A. erzeugt früher oder später
andere Verhaltens-probleme, deren Untersuchung an dieser Stelle zu
umfangreich wäre.
Wir sind
der Ansicht, dass in einer ausgeglichenen und entwickelten Gesellschaft
die Regierung bei der Amtsausübung gräBte Sorgfalt darauf legen soll,
dass die Regeln des gesellschaftlichen Lebens beachtet werden, ohne dass
der Bevälkerung der Eindruck vermittelt wird, Zwängen ausgesetzt zu
sein.
Das Ziel
besteht also darin, dem Fahrer zu
vermitteln, seine Grenzen kennenzulernen und diese nicht zu überschreite
DIE KOSTEN DER SICHERHEIT
Sicherheit = Unternehmensgründungen
Wie Sie
festgestellt haben, spielt in unserer Analyse das Aufgabenfeld
Ausbildung eine entschei-dende Rolle, selbst wenn andere wichtige
MaBnahmen nicht zu vernachlässigen sind. Um dieser Erwartungshaltung zu
entsprechen, haben wir an vom Staat unabhängige Einrichtungen gedacht,
also private aber vom Staat zugelassene, wie es z.B. die technischen
Zentren der Verkehrs-überwachung (TÜV) sind, damit ein für die
Sicherheit notwendiger Unterricht erteilt wird. Dieser nicht kostenlose
Unterricht wäre Pflicht für alle und würde zuerst den am
schlechtesten ausgebildeten Autofahrern zuteil. Diese würden aufgrund
der jeweiligen Schadensklasse von ihren Versicherungen ausgewählt.
Dieses System (in Frankreich in bonus und malus
unterteilt) erscheint uns eine sehr gute Bewertungsmäglichkeit zu sein,
was die Fahrbefähigung angeht. Die gefährlichsten Kandidaten (die den
hächsten malus haben) kämen zuerst
dran, die unge-fährlichsten (die mit dem hächsten bonus) zum SchluB.
Einerseits würde so die Anzahl dieser Veranstaltungen reguliert, um
jede Überfüllung zu vermeiden, und andererseits würde so die
Effizienz dieser Einrichtung optimiert, da man sich in erster Linie mit
den gefährlichsten Kandidaten beschäftigt. Diese Veranstaltungen kännten
mehrere Themenbereiche ansprechen und auf mehrere Etappen verteilt sein.
Sie würden nicht mit einer Prüfung abgeschlossen, sondern mit einer
stetigen Lernkontrolle. Eine Bescheinigung am Ende des Lehrgangs, die
die erlangten Fähigkeiten sowie die noch zu schlieBenden Lücken
aufzeigt, würde genügen, um den Lernenden auf einen neuen Lehrgang
hinzulenken oder zu der notwendigen Erkenntnis einer vorsichtigen
Fahrweise. Wir sind überzeugt, ohne alle Einzelheiten einer solchen
Einrichtung erwähnen zu kännen, dass diese einen sehr groBen Gewinn für
die Sicherheit darstellen würde.
Neben
den positiven Folgen für die Sicherheit würde auf diesem Weg auch die
Gründung von Unternehmen angeregt. So kännte sich ein neuer Markt
entwickeln. Die Schaffung von Arbeits-plätzen hinge damit zusammen und
ihre Auswirkungen wären sehr wahrscheinlich äuBerst positiv. Wie bei
der Flug- und der Automobilkonzeption haben wir hier ein
multifunktionelles Konzept erarbeitet: ein System, das mehreren Bedürfnissen
gerecht wird, im besonderen der Sicherheit und der Schaffung von
Arbeitsplätzen.
Staatliche
finanzielle Investionen für solche Unternehmen wären praktisch fast
null, denn die Ausbildungsunternehmen sollen sich selbst finanzieren und
gewinnbringend sein. Der Staat müBte nur die Fragen (Multiples choices)
für die Führerscheinprüfung erarbeiten. Allerdings kännten diese zusätzlichen
(Zwangs-)MaBnahmen vom Autofahrer nicht verstanden und akzep-tiert
werden, wenn sie nicht von solchen begleitet werden, die zum Ziel haben,
ihn zu belohnen. Diese Kompensation muB darin bestehen, dass dem Fahrer
eine gräBere Freiheit und ein gräBe-res Vertrauen entgegengebracht
wird. Dies stellt eine logische Konsequenz dar, da man von ihm eine gräBere
Kompetenz einfordert. Diese MaBnahmen ermäglichen einen Mittelweg
zwischen Zwang und Freiheit.
POLEMIK
Anhand
des folgenden Beispiels haben wir uns verschiedene Fragen gestellt: Wird
die Geschwin-digkeitskontrolle von M zu einem Zeitpunkt T den Unfall X
verhindern, der sich zum selben Zeitpunkt T ereignet? GewiB nicht, da
- zu diesem Zeitpunkt T, der der zeitlichen Dauer der
Geschwindigkeitskontrolle (einige
Sekunden)
entspricht, die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls aufgrund der kurzen Kon-
trolldauer wirklich nicht gegeben ist (wenn dies nicht der
Fall wäre, kännte dies bedeu-
ten, dass die Radaranlage aufgrund seiner Anwesenheit den
Unfall provoziert hat).
- wenn zwischen der Radaranlage und der polizeilichen
Intervention auch einige Kilo-
meter liegen, so ist die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls auf
dieser kurzen Strecke
fast nicht vorhanden.
Die
Kontrollwirkung ist in diesem Bereich nicht gegeben. Aber hat sie auf
lange Sicht eine ab-schreckende Wirkung, damit man die gesetzlichen
Geschwindigkeitsbeschränkungen nicht über-schreitet? Dies ist bestimmt
der Fall, aber nur während eines bestimmten Zeitraums P, dessen Dauer
festzulegen genauso zufällig ist, wie sie für jeden Menschen
unterschiedlich ist. Welche sind die für den Autofahrer abschreckenden
Wirkungen, die ihn veranlassen, die Geschwindig-keitsbeschränkungen während des Zeitraums P zu
beachten? Sie sind gewiB zahlreich. Fährt man langsamer, verringert man
die Zahl der schweren Unfälle und trägt dazu bei, dass einige sich
nicht ereignen. Aber man erhäht auch die Fahrdauer und verweilt so länger
in Gefah-renzonen, erhäht also die Wahrscheinlichkeit eines Unfalls.
Aufgrund einiger dieser Gründe fällt eine Bilanz zum Thema Ç Geschwindigkeitsbegrenzung
- Sicherheit È äuBerst gemischt aus. Wenn man davon ausgeht, dass
der Fahrer allein für sein Fahrzeug verantwortlich ist, wird eine
Geschwindigkeitskontrolle ihn davor bewahren, einen Unfall zu haben?
Mit
diesen Überlegungen beginnen wir vom ursprünglichen Ziel abzuweichen,
das da hieB: Ver-ringerung der Verkehrsunfälle und nicht
Geschwindigkeitsbeschränkung. Man ist nämlich - und es erscheint auf
den ersten Blick richtig - der Auffassung, dass die Geschwindigkeit die
Ursache zahlreicher Unfälle ist. Die Verbindung zwischen
Geschwindigkeit und Unfall scheint auf den ersten Blick allen so
eindeutig zu sein, dass sie wahrscheinlich auf eine zu subjektive Weise
aufgestellt worden ist. Nach reiflicher Überlegung erscheint uns diese
Verbindung zu einfach und sie widerspricht dem Prinzip der Ç Ereigniskette È.
Diese kann nicht in Frage gestellt werden, da sie auf Analysen und
Erfahrungen begründet liegt, und ihren Wahrheitsgehalt schon unter
Beweis gestellt hat. Um sich von der Gültigkeit dieser Überlegung zu
überzeugen, genügt es, sich ein sehr eindeutiges Beispiel vor Augen zu
führen: ein Unfall bei Nebel wird im allgemeinen mit überhähter
Geschwindigkeit in Verbindung gebracht. Aber die ganze Schuld am Unfall
kann nicht nur auf einen einzigen Faktor zurückgehen. In dem
vorliegenden Fall besteht die Verbindung zu einer fehlenden Sicht, an
deren Ursprung mehrere Gründe stehen kännen: Fehlen von
NebelschluBleuchten vorne, schlechte Sicht bei Nacht infolge einer
Degeneration der Sehstäbchen, Vorhandensein von Raureif (wie schnell
Sie auch fahren, der Drehung um die eigene Achse entkommen Sie nicht),
Blenden beim Kreuzen eines Fahrzeuges, das aus der entge-gengesetzen
Richtung kommt, und das zu einer Netzhautverhärtung führt, eine zu
starke Müdig-keit, um unter solchen Bedingungen fahren zu kännen,
schlechte Beschilderung, Fehlen von genauen Informationen über Wetter
und Zustand des StraBennetzes, schlecht eingestellte Rück-spiegel und
Scheinwerfer, fehlende oder fehlerhafte NebelschluBleuchten hinten,
schlecht ge-kennzeichnete LKWs (die gesetzlichen Vorschriften, die die
Kennzeichnung der LKWs bei Nebel betreffen, sind sehr unzureichend, die
Helligkeit der hinteren NebelschluBleuchten müBte verstärkt und ihre
Anzahl erhäht werden), aber natürlich auch die zu hohe Geschwindigkeit!
Allerdings
will man nur auf das letzte Glied der Ereigniskette einwirken, obwohl es
schon zu spät ist: der Unfall ist gewissermaBen schon vorprogrammiert.
In den U.S.A. sind die Geschwin-digkeitsbeschränkungen drastisch und
ihre Einhaltung wird besonders kontrolliert. Bei den dort in der Praxis
gängigen Strafen werden sie im allgemeinen beachtet (auBer von
denjenigen, die sich in einer Logik von täglicher Kriminalität
befinden, die aber nichts mit der StraBenverkehrs-ordnung zu tun haben).
In Deutschland gibt es auf einigen Streckenteilen der Autobahn kein
Tempolimit, und wenn es eins gibt, wird es weitestgehend beachtet.
Obwohl beide Länder in Fragen der Geschwindigkeitsbeschränkungen und
der Durchschnittsgeschwindigkeit entgegen-gesetzte
Extrempositionen einnehmen, müssen sie sich mit den Problemen der
Verkehrs-sicherheit auseinandersetzen. Die Geschwindigkeitsveränderungen
haben also keinen direkten Einfluss auf die Sicherheit. Die
Geschwindigkeit stellt keinen Hauptfaktor in der Unfall-gleichung dar.
Viel früher eintretende Ursachen müssen erforscht werden; es wäre
irreführend, sich noch einmal beim letzten Glied der Ereigniskette
aufzuhalten. Die Geschwindigkeit darf nicht im Gegensatz zu bestimmten
Anzeichen als ein ausläsender Faktor betrachtet werden (selbst wenn
dies manchmal der Fall sein kann), sondern als ein erschwerender Faktor
aufgrund der angehäuften kinetischen Energie, die quadratisch mit der
Geschwindigkeit ansteigt: ein Aufprall mit 127 km/h ist doppelt so
schlimm wie ein Aufprall mit 90 km/h. Wir halten fest, dass
Offensichtlichkeiten häufig in Frage gestellt werden müssen und zwar
in Form einer detail-lierten Analyse, die sich auf praktische
Erfahrungen stützt.
FAZIT
Wir sind
der Auffassung, dass eine bestimmte Anzahl von exzellenten Vorrichtungen
schon zu bemerkenswerten Verbesserungen geführt haben, selbst wenn
diese nicht immer gleich sichtbar sind. Wahrscheinlich haben diese
Vorrichtungen eine starke Verschlimmerung der StraBen-unfälle
verhindert.
Dazu gehären
unter anderm:
- Fahren im Beisein eines Führerscheinbesitzers fžr Jugendliche
ab 16 - die Versiche-
rungen haben dies erkannt und verringern in diesen Fällen die
Beiträge
- die TÜV-Kontrolle
- der Dialog mit den Unfallopfern
- Einführung in die StraBenverkehrsregeln für Kinder (in der
Schule)
Wir würden
es bedauern, wenn man diesen eingeschlagenen Weg nicht weiterginge.
Wenn
alle mäglichen MaBnahmen für die StraBenverkehrssicherheit ergriffen
worden sind, wird die Zahl der Unfälle unweigerlich gegen eine
Asymptote gehen, aber ein gefahrloses Fahren wird es nicht geben. Selbst
wenn die Technik uns in Zukunft immer neue Läsungen bringt, werden wir
nicht umhin kännen, diesen Zustand zu akzeptieren. Einige Unfälle
werden leider noch einen tädlichen Ausgang nehmen.
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